Stadt zu entdecken!

„Kommen Sie bald zurück nach Oradea, aber nicht allein, sondern mit zehn Personen an jedem Finger“, bat uns Bürgermeister Ilie Bolojan zu Recht. Darf ich Sie also an der Hand nehmen? Auf Einladung des Tourismusbüro Rumänien entdeckten wir ein – noch – unbekanntes Kleinod unter den Städten der ehemaligen Monarchie. Auch wenn Oradea, zu Deutsch: Großwardein, für uns Österreicher nicht gerade einen Katzensprung entfernt ist, macht sich hier sofort ein Gefühl der Vertrautheit breit: Der schmucke Hauptplatz wird von der Jugendstilpassage „Schwarzer Adler“ flankiert, historische Bausubstanz gibt sich rundum ein Stelldichein, k. u. k.-Flair liegt in der Luft.

Am besten startet die Erkundung mit dem Aufstieg auf den Rathausturm. Von hier hat man den schönsten Blick über die ganze Stadt, auf die Schnelle Kreisch, den Fluss, der sie in eher gemütlichem Tempo durchquert, auf die Parks und Gärten. Nicht umsonst gilt Oradea als die grüne Hauptstadt Rumäniens. Einige Kulturschätze unter den Gebäuden erstrahlen schon frisch renoviert, auch das Wahrzeichen der Stadt, die Festung mit 5eckiger Bastei, zieht schon BesucherInnen an. So wie die kuriose „Kirche mit Mond“. Einmalig in Europa, beherbergt sie eine Mondphasenuhr, die seit 1793 in Funktion ist. Das Stadttheater Oradeas wurde, ebenso wie das Volks- und das Akademietheater in Wien oder die Prager Staatsoper vom Wiener Architekturbüro Fellner und Helmer geplant. Nach dem Besuch lockt die kultige „Lactobar“, eine Milchbar im Retrolook. Hier kann man im alten Auto am Kaffee nippen und jede Menge schräge Deko bewundern, z.B. die Deckenlampen aus Küchenutensilien.